Montag, 28. März 2016

**Rezension** Rubinsplitter: Funkenschlag von Julia Dessalles

Copyright: Drachenmond Verlag

Autorin: Julia Dessalles
Genre: Jugendfantasy
Seiten: 288

Ruby bezeichnet sich selbst als Miss Unsichtbar, denn das ist es, was ihre Mutter ihr Jahre lang vermittelt hat. Sie ist ein Nichts, ein Niemand, das auch noch eine besondere Art von Sozialangst hat. Zu allem Überfluss verdonnert sie ihr Vater auch noch dazu, auf einem Konzert zu arbeiten. Eigentlich hat Ruby gar keine Lust, doch dann sieht sie die alte Frau in der Menge, die so gar nicht in die Szenerie zu passen scheint. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Ruby findet sich in einer anderen Welt wieder, in die sie durch ein Portal gelangt war. Zumindest erklären ihr das Kai und Ali, die mit ihr durch das Portal gegangen waren. Salvya ist die Welt der Phantasten und unterscheidet sich komplett von der Welt, in der Ruby aufgewachsen war. Als wäre das nicht schon genug, behauptet Ali auch noch, sie sei die Prophezeite, die Salvya aus der Tyrannei befreien soll. Doch das konnte wohl kaum sein, oder?

Rubinspilitter Funkenschlag von Julia Dessalles stand schon lange auf meiner Wunschliste, weil ich das Cover so wunderschön mysteriös finde und der Klappentext auch sehr spannend klingt.
Der Einstieg in das Buch gelang mir ziemlich leicht, denn man springt sofort in die Handlung. Julia Dessalles lässt nichts anbrennen und steigt gleich mitten im Geschehen ein. So rasant wie es beginnt, geht es auch weiter. Zuerst war ich etwas verwirrt, weil alles ohne große Erklärungen anfängt und Ruby auch niemand wirklich Antworten geben will, das legte sich jedoch mit der Zeit.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die durch Namens-überschriften gekennzeichnet sind. So bekam ich viel mehr Eindrücke und Empfindungen mit und verstand vor allem Kai oft besser. Die meiste Zeit wird jedoch aus der Sicht von Ruby erzählt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen. Sie hat einen schönen Stil und beschreibt Dinge auf ihre ganz eigene Art. Jedoch fehlten mir an einigen Stellen ein paar Beschreibungen um das Geschehen besser verfolgen zu können. Ich bin kein Freund seitenlanger Erzählungen über die Landschaft oder ähnliches, doch Ruby fällt in eine komplett neue Welt. Manchmal fiel es mir deswegen schwer mir die Umgebung oder die Kreaturen richtig vorzustellen.
Die Charaktere sind wundervoll. Ich mag jeden einzelnen total gern. Außer die Schattengardisten und die Tyrannin natürlich ;). Ruby ist eine angenehme Protagonistin, in die ich mich gut hineinversetzen konnte. Während der Geschichte macht sie eine Wandlung durch, die ich wirklich bewundernswert finde. Sie entwickelt sich vom unsicheren Mädchen zu einer starken und vor allem mutigen Frau, die ihr Schicksal annimmt und versucht Salvya zu retten. Dies schafft sie vor allem durch die Hilfe von Kai und Ali. Sie geben ihr das Gefühl nicht unsichtbar zu sein (die meiste Zeit jedenfalls ;) ) und bereiten sie auf die Prophezeiung vor. Auch Kai und Ali sind wunderbare Charaktere, die von der Autorin wirklich gut dargestellt sind. Kai, der hitzköpfige kreative Junge mit den grünen Haaren und Ali der blau haarige ruhige und weise, könnten kaum unterschiedlicher sein. Genau das, finde ich so faszinierend, denn obwohl sie völlig verschieden sind, halten sie zusammen und sind die besten Freunde. Genau so sollte es sein und Julia Dessalles hat eine tolle Freundschaft geschaffen, die wir uns alle zum Vorbild nehmen sollten.
Die Seiten flogen nur so an mir vorbei und ich tauchte mit Ruby in die neue phantastische Welt ein. Die Spannung verlief weniger in einer Kurve sondern war viel mehr ein gerader Strich, der vom Anfang bis zum Ende auf dem höchsten Level gehalten wurde. Zum Schluss überschlugen sich die Ereignisse regelrecht und ich fieberte total mit Ruby mit. Viel zu schnell war es dann leider auch schon wieder vorbei.

Fazit: Mit tollen Charakteren, einer außergewöhnlichen Geschichte und einer phantastischen Liebesgeschichte, schlich sich Rubinsplitter Funkenschlag in mein Herz und nistete sich dort ein. Zusammen mit Ruby begab ich mich auf eine Reise durch die neue phantastische Welt und wollte am liebsten dort bleiben. Jedoch fehlten mir hier und da ein paar kleine Beschreibungen, um mir alles besser vorstellen zu können. Alles in allem ein sehr guter erster Band und ich kann es kaum erwarten Band zwei zu lesen *.*

Sonntag, 27. März 2016

Interview mit Emily Thomson

Huhu ihr Lieben :) 
Auf der LBM durfte ich Emily Thomsen kennen lernen. Sie ist ein total lieber und netter Mensch und hat mir ein paar Fragen beantwortet. 
Danke Emily, es war wirklich schön mit dir und deiner Tochter <3

1. Beschreibe dich ganz kurz selbst
Ich bin eine kaffeesüchtige Nachteule, die nichts gegen ein bisschen Chaos hat und sich gern unterm Sternenhimmel neue Geschichten ausdenkt.

Copyright: Emily Thomsen

2. Wie bist du zum Schreiben gekommen? In welchem Genre schreibst du?
Ich war schon als Kind ein Bücherwurm und hab kleine Geschichten auf der alten Schreibmaschine meines Opas getippt. Bücher und meine eigenen ausgedachten Geschichten waren mein Zufluchtsort aus einem schwierigen Familienalltag. Deshalb schreibe ich am liebsten Fantasy, Dystopien und ganz besonders Science Fiction. Das sind für mich Genres die den Leser und auch mich als Autorin aus dem Alltag entführen und die Seele ein paar Stunden in den Urlaub schicken. :-)


3. Wo schreibst du? Hast du eine Muse?
Ich schreibe überall da, wo ich die meiste Ruhe dazu habe und wenn es im Badezimmer auf dem Boden ist. Am liebsten sitze ich abends im Garten unter dem Sternenhimmel oder im Winter vor unserem Kaminofen. Bei mir in der Nähe gibt es eine alte Klosterruine, wo ich auch gerne mit Picknickdecke bewaffnet hinfahre und schreibe. Ich brauche zum Schreiben immer Musik, was ja auch schon eine Art von Muse ist. Was mich aber besonders inspiriert sind Menschen, die an ihren Träumen festhalten und sich nicht beirren lassen. Das sind für mich Mutmacher und Musen.


4. Orientierst du dich an dir selbst oder an anderen, wenn du neue Figuren schaffst?
Das weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Die Figurenentwicklung ist für mich einer der wichtigsten Arbeitsschritte beim Entwickeln neuer Geschichten und ich verwende viel Zeit darauf. Aber in der Regel begleiten mich Figuren viele Wochen, ehe ich überhaupt anfange sie mit Worten zu skizzieren. Das ist genauso wie jemand Fremdes kennenzulernen, bis aus dem Fremden etwas innig Vertrautes geworden ist. Ich kann nicht sagen, woran ich mich da orientiere.


5. Beschreibe deine 3 Positiven und Negativen Eigenschaften - Fließen die mit beim schreiben ein?
Chaosjongleurin, Tagträumerin, Optimistin
Morgenmuffel, es fällt mir schwer auf fremde Menschen zuzugehen und sie anzusprechen, Ungeduld

Was und ob davon etwas in meine Geschichten einfließt entscheidet ihr am besten selbst. :-) 

Ich glaube wir haben uns beide so gut verstanden, weil wir absolute Morgenmuffel und Kaffeesüchtig sind. hihi. Danke für das tolle Interview. Das Nimbusmädchen liegt noch auf meinem SUB, aber gaaaaanz weit oben, ich kann es nämlich kaum erwarten *.*
Zu Gewinnen gibt es auch noch etwas total Wunderbares. Emily hat mir ein tolles Notizbuch und super schöne Goodies für euch geschickt!


Beantwortet mir einfach folgende Frage: 
Wenn ihr eine Zwillingsseele hättet, welche Eigenschaften hätte diese?! :)

Ein zusätzliches Los könnt ihr euch auf unserer Facebookseite sichern. schaut also schnell mal vorbei!

Teilnahmebediungen:
-Das Gewinnspiel startet heute und endet am 03.04 um 23:59 Uhr
-Die bekanntgabe der Gewinner findet am 04.04 statt
-Ihr seid mindestens 18 Jahre alt oder habt die Einverständnis eurer Eltern.
-Der Gewinn ist nicht auszahlbar.

-Ihr lebt in Deutschland
-Für den Postversand und das verloren gehen wird nicht gehaftet
-Ihr seid damit einverstanden das euer Name öffentlich auf unserem Blog und Facebook bekanntgegeben wird im Gewinnfall.
-Die Daten werden werden nicht gespeichert und werden nur zum Versand verwendet

- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen

Donnerstag, 24. März 2016

Elfen vs. Vampire Episode 1

Kennt ihr Elfen vs. Vampire schon? 
Nein? Dann wird es aber Zeit.
Das ist ein kleines literarisches Battle, das von Sandra Florean und Caroline G. Brinkmann ins Leben gerufen wurde. Sie lassen ihre Charaktere, einen Vampir und eine Elfe gegeneinander antreten. Es wird kleine Kurzgeschichten geben, in denen ihr die Protas besser kennen lernen könnt. Schaut unbedingt auch auf den Seiten der Autorinnen vorbei und lest mal in ihre Bücher rein. Ich liebe die Nachtahn-Reihe :) Trotzdem habe ich mich hier dafür entschieden auf der Seite der Elfen zu stehen, deswegen bekommt ihr auf unserem Blog alles aus der Sicht der Elfe zu lesen :)
Hier habe ich die erste Episode für euch, lest selbst *.*

Im Blumenladen


"Warum bin ich überhaupt mitgekommen?", beschwerte sich Fergulas und verzog sein Gesicht, während sie sich durch das überfüllte Einkaufzentrum drängelten.
Das fragte sich Lani auch. Sie jedenfalls hatte keinen Wert auf seine Begleitung gelegt, zumal sich der eingebildete Elf meist wie ihr Babysitter aufspielte.
"Weil du keine Freunde hast, mit denen du stattdessen etwas unternehmen könntest", erinnerte sie ihn und schenkte ihm ein breites Grinsen.
"Ich habe Freunde... Viele Freunde." Eigentlich war Fergulas wie sein berühmt berüchtigter Vater sehr wortgewandt, doch sie hatte ihn eiskalt erwischt. Er schluckte und sein Gesicht schwoll vor Scham an wie ein Ballon, was in Lani ein Gefühl der Befriedigung hervorlockte. Der Elf war so einfach zu provozieren, wenn er versuchte seinem Vater nachzueifern und den weisen Anführer zu mimen.
"Und warum bist du nicht bei deinen vielen Freunden?"
"Um auf euch aufzupassen. Euch kann man ja keine Minute aus den Augen lassen."
Mit "euch" meinte er Lani und Amber. Amber war eine Seidenkatze. Groß, flauschig und verdammt verwöhnt. Die Elfen züchteten sie schon seit vielen Jahren und mithilfe von Magie waren aus ihnen Wesen geworden, die zwar Ähnlichkeiten mit herkömmlichen Tieren hatten, jedoch darüber hinaus sprechen konnten und sogar über ein gewisses Maß an Intelligenz verfügten.
"Hör nicht auf den Stimmungskiller." Lani streichelte dem Tier über das Fell. "Wo möchtest du als nächstes hin?"
"Ja, wo willst du hin?", echote Fergulas gereizt. "Noch mal zum Friseur? Oder zu Kralliküre?"
Lani befürchtete, dass der Elf kurz davor war, beide zu Eis erstarren zu lassen. Das konnte er. Theoretisch.
Wenn ein Elf erwachsen wurde, zeigte sich ihm die Magie. Ein goldener Strom, der alles verband. Jeder Elf konnte sie sehen und, wenn er alt genug war, lernte er sie zu benutzen. Alania selbst war noch zu jung, um Elfenmagie anwenden zu können. Sie spürte nur hin und wieder, wie die Magie sie streifte und sah die glühenden Fäden im Augenwinkel vorbeifließen. Nach ihnen greifen, konnte sie noch nicht, aber das machte sie nicht hilflos. Fergulas mochte die Magie beherrschen, aber sie hatte ihre Mixturen. Zur Sicherheit wanderte ihre Hand in die Manteltasche, in der sie noch einen Rest an Juckpulver aufbewahrte. Sie würde sicher nicht zögern es einzusetzen.
In diesem Moment blieb Amber vor einem Blumenladen stehen.
"Amber liebt Schlänseglümchen", mauzte sie.
"Gänseblümchen", verbesserte Fergulas. Er fuhr sich durch das blonde Haar, welches wie bei Flusselfen üblich über die Schulter fiel. "Und was willst du mit dem Grünzeug?"
"Essen."
"Seit wann isst du Blumen? Du bist eine Katze. Fang dir ne Maus."
"Amber ist Vegetarier. Amber tötet keine Mäuse."
"Ist das dein Ernst? Du hast Krallen, Reißzähne und bist eine verdammte Katze." Fergulas machte Anstalten einfach weiter zu gehen.
"Amber isst kein Tier." Die Katze schüttelte sich angeekelt.
"Mit dem Fisch gestern hattest du doch auch kein Mitleid."
"Amber isst Fisch. Amber liebt Fisch."
"Das ist auch ein Tier."
"Nein. Amber Vegetarier."
"Nein. Amber dumm."
Lani konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es war einfach zu lustig zu sehen, wie Fergulas sich von Seidenkatzen-Logik ärgern ließ.
Sie betraten den Blumenladen. Lani wollte Wubabubakraut besorgen. Damit würde sie einen Trank herstellen können, der Fergulas endlich den Stock aus dem bleichen Gesäß befördern würde, der dort schon viel zu lange steckte. Der Junge musste endlich mal locker werden. Er war in ihren Augen der typische Stadtelf und die verstanden keinen Spaß. Sie selbst kam aus einem der kleinen Walddörfer mit Namen Efeu. Dort waren die Elfen freier. Sie hielten nicht viel von Etikette und Luxusgütern, sondern genossen vielmehr ein einfaches Leben, ein Leben, wo gelacht, getanzt und gezaubert wurde.
"Was suchst du hier?" Fergulas folgte ihr.
"Nichts." Lani passierte eine Reihe an Blumen.
"Du hast doch wieder Unfug vor."
"Nein."
Bevor Fergulas etwas erwidern konnte, stürzte sich Amber mit einem entzückten Kreischen auf einen Topf mit Katzengras und rempelte dabei einen der beiden düster aussehenden Gestalten an.

"Aufgepasst! Ich muss doch sehr bitten. Hier gibt es auch noch andere Kunden. Kunden, die auch bereit sind, etwas zu kaufen. Verfluchtes Elfenpack."
Mein lieber Waldgeist! Da hatte aber eine schlechte Laune.
Der Sprecher war ein Mann, der so aussah, als würde er sich viel und intensiv mit seinem Aussehen beschäftigen. Er hatte lange Haare, helle Haut und wirkte sogar noch eingebildeter als Fergulas. Allerdings schienen beide ähnlich viel Zeit und Mühe in ihre Haare zu stecken. (Vielleicht benutzten sie sogar den gleichen Conditioner.) Lani zupfte an ihrer eigenen, wirren Lockenmähne.
"Alles in Ordnung, Sir?“, fragte sein Begleiter, der die Elfen mit kritischen Blick musterte. Bei dem Anblick der Seidenkatze rümpfte er seine Nase.
Fergulas grummelte: "Na super. Auch das noch. Der Tag wird immer besser."
Er beugte sich zu Lani und flüsterte ihr warnend "Vampir" ins Ohr. Sie betrachtete ihr Gegenüber genauer. Obwohl sie noch nie einen Vampir getroffen, war sie sich sicher, dass Fergulas recht hatte und der Langhaarige ein Blutsauger war. Seine Haut war ein wenig zu blass, seine Augen ein wenig zu strahlend. Etwas Wildes lag in ihnen. Sein Begleiter, der soeben die Nase rümpfte, wirkte dagegen menschlich.
"Wenn wir dich stören, dann geh halt woanders glitzern, Mister Reißzahn." Lani stemmte die Hände in die Hüften.
Amber, die von der Begegnung unbeeindruckt schien, quiekte entzückt: "Amber liebt fluffige, knuffelige Pflanze. Wo sind die Schnänseglühmchen?"
Der Vampir sah aus, als würde er die Katze zerreißen wollen. Dann funkelte er Lani an, doch sie dachte nicht daran, den Blick zu senken. Eine Elfe aus Efeu hatte keine Angst.
"Mister Reißzahn? Ich hör wohl nicht richtig. Verschwindet zurück in euren Wald. Oder gibst da keine Blumen mehr? Habt ihr schon alle aufgegessen, was?"
"Oh, da hat jemand Zitronen zum Frühstück gegessen...", Die Elfe verschränkte die Arme.
"Vampire essen keine Zitronen. Vampire trinken Blut", verbesserte Amber und steckte ihren Kopf aus einem Topf an Katzengras.
"Ja und bestimmt kein Tierblut", murmelte Fergulas, der nervös von einem Bein aufs andere trat. Das war typisch für ihn. Auch wenn er bei jeder Gelegenheit mit seinen magischen Fähigkeiten angab, war er der erste, der abhauen wollte, wenn es brenzlig wurde.
"Warum lässt du ihn nicht einfach erstarren?", raunte sie.
"Ich trage meine neue Jacke. Die war teuer." Das war jetzt nicht sein Ernst.
"Wir sollten gehen."
Fergulas machte Anstalten, Lani wegzuziehen, doch sie dachte nicht an Rückzug.
"Das schlecht gelaunte Bleichgesicht sollte gehen, wennn wir ihn stören." Lani schob die Unterlippe vor, während ihre Hand erneut in die Manteltasche zum Juckpulver glitt. "Ich brauche mein Wubabubakraut."
"Ich werde nirgendwo hingehen. Das hier ist meine Stadt. Mein Zuhause!"
Ein schlecht gelauntes, größenwahnsinniges Bleichgesicht...
"Verschwindet zurück in euren Wald und tanzt eure Namen oder was ihr sonst so zu tun habt."
Lani war von so viel Übellaunigkeit sprachlos.
Der Begleiter des Vampirs räuspert sich: "Ich an Ihrer Stelle würde tun, was Mister Fitzgerald sagt."
Mister Fitzgerald. Wer hieß denn bitte schön Fitzgerald? FITZ. GERALD. Lani brach bei dem Namen in Gelächter aus und fing sich von Fergulas einen warnenden Hieb mit dem Ellbogen ein.
Sie räusperte sich: "Habt ihr nicht was besseres zu tun, Mister Das-ist-meine-Stadt? Sich in irgendwelche Jungfrauen verlieben?"
"Lass gut sein, Lani", mahnte Fergulas und schob Lani vor sich aus dem Laden. Dabei benutze er Magie, um sicher zu gehen, dass ihre Hände blieben, wo sie waren. In den Taschen. Lani spürte die unnachgiebigen unsichtbaren Finger, die sich um ihren Körper gelegt hatten und sie festhielten. Es war die Magie, die Fergulas nach seinem Willen formte und benutzte. Aber warum gegen sie?
"Aber der glitzernde Charmeur hat angefangen", protestierte sie. "Der war total unverschämt."
"Nur, weil dich eine niedere Spezies provozierst, musst du dich nicht auf ihr Niveau herunterlassen." Fergulas räusperte sich und strich seinen Anzug glatt.
"Du bist so ein Feigling, Fergulas von Fichtenstein."
Wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre es anders ausgegangen. Sie hätte Mister Fitzgerald ihr Juckpulver näher gebracht. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der Blutsauger und sein steifer Anzugsträger hätten zudem eine Ladung Wubabubakraut vertragen. Dann würden sie wie die Mücken ums Feuer tanzen. Nackt.
"Amber keine Schwänseglümchen", trauerte Amber. 

©C.G.Brinkmann